Auf dieses Erfolgserlebnis mussten die Fans von Rot-Weiss Essen lange warten. Am Sonntag war es soweit: Die Bergeborbecker gewannen mit 2:0 gegen die U23 von Borussia Dortmund, beendeten ihre Sieglos-Serie von sieben Spielen und feierten den ersten Heimerfolg seit dem 1:0 gegen den 1. FC Saarbrücken im vergangenen September.
"Es war an der Zeit, den Bock umzustoßen", krächzte RWE-Trainer Christoph Dabrowkski heiser ins Mikrofon von Magenta Sport, während die knapp 17.000 Fans und die Mannschaft die wichtigen drei Punkte im Hintergrund feierten.
Der Coach hatte einen "hochverdienten Sieg" gesehen. "Wir hatten schon in der ersten Halbzeit viele Torchancen. In der Halbzeit haben wir gegen den Ball etwas umgestellt, um kürzere Wege zu haben und den Gegner zu langen Bällen zu zwingen. Dann haben wir in den richtigen Momenten zugestochen."
Und wie: Mit einem Volley-Kracher schoss Startelf-Rückkehrer Thomas Eisfeld den Gastgeber kurz nach Wiederanpfiff in Führung (51.). In der Schlussphase sorgte der eingewechselte Björn Rother mit seinem Kopfballtreffer für die Vorentscheidung (85.). "Ein super Tor", sagte Dabrowski über den von Rother vollendeten Konter.
Doch, na klar: Ins Schwärmen geriet der 44-Jährige mit Blick auf das 1:0 durch Eisfeld. "Sensationell, wir können ihn direkt zum Tor des Monats anmelden. Für solche Aktionen liebt man Fußball, dafür zahlt man das Eintrittsgeld. Das Tor wird ihm gut tun."
Was die Feierlichkeiten nach Abpfiff noch emotionaler machte: Kurz vor Schluss sorgte die Einwechslung von Michel Niemeyer für einen Gänsehautmoment. Der Abwehrmann steht bereits seit Sommer 2021 in Essen unter Vertrag, blieb aufgrund einer langwierigen Verletzung bislang ohne Einsatz. Das änderte sich in der Schlussminute, als der 27-Jährige unter großem Applaus eingewechselt wurde.
"Er ist ein fantastischer Mensch", sagte Dabrowski, "und seit er vor drei Wochen das Training aufgenommen hat, haben wir gesehen, was für ein toller Fußballer er ist. Ich freue mich riesig für ihn."